In der österlichen Freudenzeit tragen alle Sonntage wunderbare lateinische Namen.
Der kommende Sonntag ist der Sonntag „Kantate“ - zu Deutsch: „Singt!“. Es ist dies der Beginn des 98. Psalms, in dem es heißt: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“
Psalmen sind die Lieder der Bibel, Gebete zum Singen. Zu den insgesamt 150 Psalmen gehören z.B. Klage- und Bittpsalmen, aber auch Lob- und Dankpsalmen. Das Singen ist schon von Anfang an ein Kennzeichen der Christlichen Urgemeinden. Und bis heute sind Singen und die Musik ganz wichtige Elemente der evangelischen Frömmigkeit. Das älteste lutherische Gesangbuch, das sog. „Achtliederbuch“, entstand 1523/24 und feiert in diesem Jahr sein 500. Jubiläum. Egal ob wir alte Lieder von Martin Luther und Paul Gerhardt singen, oder modernere, z.B. vom Pop inspirierte Lieder, die Melodien geben den Worten mehr Kraft und machen sie stärker. Von Walt Disney soll der Satz stammen: „Warum etwas sagen, wenn man es singen kann?“
Der Sonntag „Kantate“ wird in der Evangelischen Kirche traditionell als Tag der Kirchenmusik gefeiert, an dem die Musik und vor allem das Singen im Mittelpunkt stehen. Der Aufforderung „Kantate – Singt“ kommen Sängerinnen und Sänger in einer Serenade am kommenden Sonntag, 28. April 2024 um 17.00 Uhr in der Christuskirche nach. Der Gospelchor GospelVoices (Ltg.: Georg Huwer), die Evangelische Kantorei und der Evangelische Kinderchor (Ltg.: Beatrice Höhn) haben ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet und singen Frühlingslieder, Loblieder, Abendlieder, Gospels und Spirituals. Die Kinderchorkinder werden einige ihre Lieblingslieder vortragen. Insgesamt werden etwa 90 Stimmen im Alter von 4 bis 80 Jahren singen. Als Kirchenmusikerin der Evangelischen Kirchengemeinde freue ich mich sehr, dass so viele Stimmen verschiedener Generationen mit einem abwechslungsreichen Programm quer durch alle Musikepochen und -stile den neugestalteten Raum der Christuskirche zum Klingen bringen.
Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden zugunsten der Orgelrenovierung gebeten. Im Anschluss an die Serenade kann der Abend bei einem kleinen Umtrunk ausklingen, bei schönem Wetter im Garten neben der Kirche.
„Kantate - Singt!“ Singen Sie doch auch mal wieder, ob allein oder mit Anderen, voller Begeisterung unter der Dusche oder leise zur Musik im Autoradio, in einem Chor oder im Gottesdienst. Egal ob mit glockenreiner, heller Stimme oder tiefer Brummstimme, mit geschulter oder ungeschulter Stimme: Singen ist gut für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Singen macht glücklich!
Ihre Dekanatskantorin KMD Beatrice Höhn